In jüngster Zeit werden neue Technologien immer häufiger mit einer Semantik der disruptiven Weltverbesserung verknüpft. In einem laufenden Forschungsprojekt inspizieren wir anhand von drei Fallstudien – Clean Meat, Social Freezing und Digitale Assistenten – was sich hinter dieser Rhetorik verbirgt. Dabei geraten im Anschluss an Theorien der Rechtfertigungsordnung (Boltanski/Thévenot 1991; Boltanski/Chiapello 1999) und aktuelle Analysen zum digitalen Kapitalismus (Morozov 2013; Nachtwey/Seidl 2017) die Konturen einer Polis der Solution in den Blick, in der technische Lösungen für existenzielle Menschheitsprobleme wie Armut, Hunger, Krankheit oder Tod in Aussicht gestellt werden. Der Vortrag arbeitet die Besonderheiten dieser soziomateriellen Symbolordnung heraus und fragt nach den Implikationen für die Praxis der Gesellschaft und ihrer soziologischen Kritik.

Der Vortrag findet in Raum PEG 1.G 107 statt.